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Was tun gegen Hatespeech?

Kommunikation – auch digitale – bedeutet Kontaktaufnahme, Zugewandtheit, Aufmerksamkeit, Wertschätzung und Bindung. Digitale Austauschräume ziehen aber auch die dunkle Seite menschlicher Kommunikation an: Abschätzigkeit, Missachtung, Entwürdigung, ja Verachtung und Hass. Alle Plattformen, die offenen Austausch ermöglichen, haben ein Problem mit destruktiver Kommunikation. Ob Facebook, Twitter oder Wikipedia – neben Kommunikation, die gelingt und Brücken baut, gibt es immer auch Kommunikation, die destruktiv ist, Brücken einreißt, Hürden aufbaut und übergriffig und angreifend ist. Überall im Digitalen gibt es diese Ecken, Räume und Bühnen, auf denen ein rauer und rüder Umgangston herrscht, wo barsch, abwertend und verächtlich gesprochen und geschrieben wird. Hatespeech ist das vielleicht noch nicht, aber es bereitet dafür Raum und Nährboden.

Wie sollen wir damit umgehen? Wie gelingt es uns, im Digitalen ein positives Kommunikationsklima zu etablieren, das wertschätzend und konstruktiv ist? Wir können wir es bei aller Freiheit fördern, sachlich und offen, zugewandt und aufmerksam zu sein? Continue reading…

Tirana. Stadt in der Schwebe

Albanien, seit 2014 EU-Beitritts-Kandidat, liegt nur zwei Flugstunden von hier entfernt zwischen Italien und Griechenland und scheint doch der letzte weiße Fleck auf Europas Landkarte zu sein. Das letzte europäische Abenteuer. In diesen, mir selbst vorher nicht bekannten, weißen Fleck wurde ich eingeladen, um einen Vortrag über die “Ursachen und Folgen des digitalen Wandels” zu halten. Gastgeber war das Goethe Zentrum in Tirana. Vortrag und Podium fanden im Rahmen des “Deutschen Oktobers” statt, einer Veranstaltungsreihe der Deutschen Botschaft.

Unmöglich, hier in Deutschland vor meinem Vortrag in Albanien verlässliche Informationen über dieses Land zu bekommen. Die Informationen waren widersprüchlich (über die Gültigkeit von EC-Karten) oder von Ratlosigkeit gezeichnet (“Albanien? Da muss ich Sie zurückrufen!”). Albanisch ist eine indogermanische Sprache, ein eigener Zweig ohne Sprachverwandte, was für eine irritierende Isolation spricht. Die Albaner seien ein ungeduldiges Volk, hieß es, und in den Bergen gälte noch die Blutfehde (zwei Informationen, die zusammengenommen latent beunruhigend wirken).

hicsuntdracones3“Hic sunt dracones” notierten frühe Kartographen an die Ränder der mit Unwissen gefüllten weißen Flächen des Bekannten. Sie waren und sind Grauzonen, Projektionsflächen für Befürchtungen und allerlei.

So bin ich also – kurz nach dem Tag der deutschen Einheit – mit einer Mischung aus Neugier und Vorsicht nach Tirana geflogen. Mein Fachgebiet, der digitale Wandel, ist schließlich auch ein Neuland. Und was soll ich sagen? Dort ist – natürlich – alles ganz anders als es von hier aus erscheint. Continue reading…

Reoralisierung: Die Wiederbelebung mündlicher Kultur im digitalen Zeitalter

Sabria David

“Print, as it were, translated the dialogue of shared discourse into packaged information, a portable commodity.”

 Marshall McLuhan, The Gutenberg Galaxy (1962)

Der digitale Wandel ist eine tiefgreifende Veränderung, die unsere Gesellschaften strukturell verändert. Disruptive Geschäftsmodelle und Phänomene finden sich in allen Disziplinen und Bereichen des Lebens. Wikipedia hat in nur wenigen Jahren Ikonen des statischen Buchdrucks wie den Brockhaus und die Encyklopædia Britannica abgelöst; die Rolle von Gatekeepern im Journalismus und Verlagswesen schwankt, das Urheberrecht steht in Frage.

Warum ist das so? Die Kulturhistorie gibt uns Aufschluss darüber, wie fundamental diese Veränderung tatsächlich ist: Mit den digitalen Medien ist eine neue Schriftkultur entstanden, die Aspekte der mündlichen Tradition mit denen der schriftlichen verbindet. Meine Formel zu dem, was ich „Reoralisierung“ nenne, lautet:

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Digitaler Arbeitsschutz: Beratung und Weiterbildung

Das Interaktionsmodell Digitaler Arbeitsschutz (IDA) wurde von Sabria David entwickelt und bildet die theoretische Grundlage für die Beratung und Weiterbildung des Slow Media Instituts im Bereich medialer Gesundheitsprävention. Continue reading…

Digitale Identitäten und Salonkultur: Kooperation mit Goethe Institut

logoDas Projekt „Streaming Egos – Digitale Identitäten“ ist ein Exzellenz-Projekt der Goethe Institute Südwest-Europas in Kooperation mit dem Slow Media Institut Bonn und dem NRW-Forum Düsseldorf. Das diskursive Forschungsprojekt zur Rolle digitaler Medien bei eurpäischen Identitätsbildungs-Prozessen wird kuratiert von Sabria David, die mit dem Goethe-Salon.de auch den deutschen Länderzirkel leitet.

How can digital media enable transnational discourse and shape identity?

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Die Slow Media Types: eine repräsentative Studie

Der Slow Media Ansatz wird in über 30 Ländern rezipiert, an Hochschulen beforscht, in Doktorarbeiten durchleuchtet und  in der Praxis von Mediennutzern und -produzenten weltweit angewendet. Der in dem Slow Media Manifest zuerst formulierte und dann weiterentwickelte “neue Blick” auf Mediennutzung ist kein flüchtiger Trend, sondern öffnet eine bedeutsame, medienübergreifende und eng mit den Erscheinungen des digitalen Wandels verknüpfte Perspektive auf unser Mediennutzungsverhalten. Dies belegt unsere repräsentative Studie, die die Erkenntnisse des Slow Media Ansatzes nun auch mit validen Zahlen und einer umfassenden quantitativen Studie untermauert.

Die Slow Media Studie

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Bindung, Identität, Glück

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Ich sprach neulich lange mit einem Mediziner über die Bindungstheorie. Wir planen eine Kooperation, in der wir aus medienwissenschaftlicher und medizinischer Perspektive einen Präventionsansatz für eine gute Gesellschafts-, Kommunikations- und Arbeitskultur entwickeln [inzwischen am Start: der Fokus Medienresilienz]. Als medizinischer Leiter einer psychosomatischen Klinik befasst er sich seit Jahren mit Hörstürzen, Angst, Burnout, Depressionen und den persönlichen und gesellschaftlichen Ursachen, die all diesen körperlichen Ausdruckformen zugrunde liegen.
In geradezu gespenstischer Weise gleichen sich seine Erkenntnisse aus der medizinischen Praxis mit meinen Erfahrungen in der praktischen Anwendung unseres Slow Media Ansatzes im Rahmen des Digitalen Arbeitsschutz. Um Schaden von sich und seinem Unternehmen abzuwenden, ist es wichtig, bewusst, reflektiert und konstruktiv mit sich, den Mitmenschen und den Medien umzugehen und eine produktive Taktung von Aktivität und Entspannung zu finden. Burnout-Prävention und Digitaler Arbeitsschutz haben also dasselbe Ziel: den eigenverantwortlich handelnden und seiner selbst sicheren, souveränen Menschen, der sich einbringen und sich entziehen zu kann.

Bindungstheorie in neuem Licht

Die Bindungstheorie geht davon aus, dass Menschen das angeborene Bedürfnis danach haben, enge und intensive Beziehungen zu Mitmenschen aufzubauen. Continue reading…

Vorträge und Veranstaltungen

17. November 2014
Düsseldorf, Landtag NRW

Tag der Medienkompetenz

Der Landtag NRW in Düsseldorf zeigt anlässlich des Tags der Medienkompetenz das Exponat „Willkommen im Neuland! Arbeiten in der digitalen Gesellschaft“, das in Kooperation von TÜV Rheinland und Slow Media Institut zum Thema Digitaler Arbeitsschutz bereits auf der MS Wissenschaft des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zu sehen war.

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16. Oktober 2014
Köln Deutz

9.30 Uhr
Zukunft Personal (Messe)

Tandem-Vortrag mit TÜV Rheinland zum Thema „Digitaler Arbeitsschutz“ – Modernes Arbeiten im digitalen Zeitalter“

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29.09.2014
Berlin
Digitalisierung der Arbeitswelt – Zwischen Kollaboration und Selbstausbeutung
Eine Veranstaltung der Wikimedia Foundation in Kooperation mit BMBF
Keynote und Podiumsdiskussion

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24.09.2014
Köln
Off Limits – Spielregeln für die 24-Stunden-Ökonomie
HUMANOMICS 2014
Impulsbeitrag um Thema “Das Büro in der Westentasche – Konstruktiver Umgang mit Medien durch „Digitalen Arbeitsschutz””

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Digitaler Arbeitsschutz: Slow Media Institut und TÜV Rheinland kooperieren

Das erste Jahrzehnt dieses Jahrtausends war sehr stark von technischen Entwicklungen und digitalen Errungenschaften geprägt. Die zentrale Frage lautete: Was ist technisch möglich? Das Mooresche Gesetz von der regelmäßigen Verdopplung der Speicherkapazitäten ist zwar noch immer ungebrochen. Aber nun, da wir mit der Informationsübermittlung bei Echtzeit angekommen sind, rückt die nächste sinnvolle Frage in den Mittelpunkt: Was machen wir mit diesen technischen Möglichkeiten? Wie, wann und warum wenden wir sie an? Wie definieren wir den konstruktiven Einsatz von E-Mail, Diensthandy und sozialen Medien für die Arbeitswelt der Zukunft?

Digitalen Fortschritt gestalten

Der Fokus unserer Arbeit am Slow Media Institut ist die konstruktive Integration der digitalen Potentiale, die Transformation zu einer Gesellschaft, in der digitale Technologien selbstverständlich und sicher angewendet werden – eine digitale Gesellschaft, die das Digitale beherzt annimmt und es zugleich zu hinterfragen wagt.

Vor allem im Bereich der Arbeitswelt fehlten bisher klare Orientierungsmarken und verlässliche Unterstützung für Unternehmen zur konstruktiven Integration des digitalen Fortschritts.
Diese Lücke schließen wir nun mit unserer Kooperation mit TÜV Rheinland.

 

TÜV®Logo_lang_de

 

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Slow Media Institut ist Partner des Wissenschaftsjahrs 2014

Das Wissenschaftsjahr ist eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Ziel der Wissenschaftsjahres ist es, den Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu fördern und aktuelle Forschungsprojekte zu präsentieren. Das Thema des diesjährigen Wissenschaftsjahrs lautet: “Die digitale Gesellschaft”.

Wir erforschen am Slow Media Institut das Phänomen des digitalen Wandels und seine Auswirkungen auf Gesellschaft, Arbeit und Medien, und natürlich sind wir Partner, wenn es um die Digitale Gesellschaft geht.

Für das schwimmende Ausstellungsschiff “MS Wissenschaft” zum Thema des Wissenschaftsjahrs wurden wir um ein Exponat zum Thema “Arbeit in der digitalen Gesellschaft” gebeten.

Neuland Digitale Arbeit

Digitale Technologien haben unser Leben und Arbeiten durchdrungen. E-Mails, Mobiltelefone, Flexibilität, Erreichbarkeiten und beruflicher Revierstress präen unseren Alltag. Ob die Nutzung digitaler Medien auf die Gesundheit am Arbeitsplatz konstruktiv oder destruktiv wirken, wird maßgeblich vom medialen Klima bestimmt, in dem sich die gesamte Unternehmenskultur wie in einem Brennglas abbildet. Das am Slow Media Institut entwickelte Interaktionsmodell Digitaler Arbeitsschutz (IDA) definiert Rahmenbedingungen für betriebliche Gesundheitsförderung und Prävention aus medienwissenschaftlicher Perspektive. Ziel ist es, die Potentiale digitaler Medien wie Kollaboration, Bindung, Innovation, Inspiration und Zukunftsfähigkeit zu stärken und einen gesundheitsfördernden Umgang mit digitalen Medien zu etablieren.

Thema unseres Exponats: die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Arbeitswelt

Wie wir das darstellen? Soviel sei an dieser Stelle bereits verraten: Wir wollten unser digitales Forschungsthema vor Ort auf dem Ausstellungsschiff gerade nicht digital, sondern analog darstellen. Das Exponat wird auf dem Schiff analog und körperlich erfahrbar sein. Es wird dezentral flankiert von einem Blog als digitalem Resonanzraum, der das Exponat digital kuratiert, begleitet und sich parallel zur Ausstellung mit den Fragen befasst: Wie wünschen wir uns die Arbeit der Zukunft? Und: Wie schaffen wir uns eine zukunftsfähige digitale Gesellschaft?

Die MS Wissenschaft startet am 7. Mai in Berlin und wird ein halbes Jahr über Flüsse und Kanäle quer durch Deutschland fahren.

Hier ist der Tourplan: http://www.ms-wissenschaft.de/tour.html